In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.
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Print oder online – das ist die Frage. Besonders bei der Mitarbeiterzeitschrift
Ist Print nicht schon überholt? fragen sich viele für Interne Kommunikation Verantwortliche. Die Antwort ist nicht eindeutig.
Ja, wenn's so einfach wäre. Print ist over, online ist in! Die Fragestellung ist jedoch komplexer. Mit einigen wesentlichen Aspekten:
1. Wie erreiche ich meine MitarbeiterInnen? Es ist offensichtlich, dass hier alle Informations-/ Kommunikationskanäle, die im Unternehmen existieren, ins Kalkül zu nehmen sind. Wie werden die MitarbeiterInnen auf schnellstem Weg zu aktuellen Geschehnissen informiert? Welche Möglichkeiten zum interaktiven Austausch werden bereitgestellt? Wie funktioniert Zusammenarbeit? Welche motivierenden Botschaften gilt es darüber hinaus (möglichst in Form von Storytelling) zu transportieren? - Jedes Unternehmen hat seine ganz eigene Art der Kommunikation; bedingt durch die geschäftlichen Abläufe, die Unternehmenskultur.
2. Die schnelle, kurze Information ist nicht Sache der gedruckten Mitarbeiterzeitschrift, aber auch nicht ihres Online-Pendants. Es ist ein Irrglaube anzunehmen, dass ein Webmagazin das ideale Medium ist, um aktuelle News „hinauszujagen“. Ja, natürlich können solche Kurzmeldungen online viel schneller eingefügt werden. Aber sie machen nicht das Gros der Informationsvielfalt eines Webmagazins aus. Auch hier stehen ausführliche Berichte und Reportagen im Vordergrund. Kurze News haben ihren Platz in „Intranet-News“, Management-Mails usf.
3. Und schon sind wir beim Kostenargument. Mit einem Webmagazin können Druckkosten gespart werden, es lässt sich schnell und einfach befüllen ... So der Irrglaube bei vielen Managern. Was sie nicht bedenken: A. Ein Webmagazin muss regelmäßig befüllt werden - Content, also gute, überzeugende Inhalte, ist am schwersten herbei zu schaffen und daher auch am teuersten. B. Es reicht nicht ein Webmagazin online zu stellen. Ein Webmagazin braucht Begleitmaßnahmen: zum Beispiel gedruckte Teaser, um die MitarbeiterInnen dazu zu bekommen, dass sie das Webmagazin besuchen. – Auch das kostet Geld. C. Die Entwicklungskosten eines Webmagazins sind wesentlich höher als jene einer gedruckten Mitarbeiterzeitschrift. – Es dauert eine ordentliche Weile, bis sich das mit einer Gegenrechnung zu den Druckkosten amortisiert hat! Bei niedrigen Mitarbeiterzahlen sollten die kostenbewussten Einkäufer lieber gleich zu rechnen aufhören.
4. Noch einmal zurück zum Thema der Erreichbarkeit der MitarbeiterInnen, das bei einem Webmagazin natürlich besonders bestechend ist. Bleibt die Frage: Wird das Webmagazin auf eine extern zugängliche Domain gestellt? Damit erübrigen sich viele Internas, die den Wert einer Mitarbeiterzeitschrift ausmachen. Oder ist das Webmagazin Teil des Intranets? Damit ergeben sich schwierige und kostspielige Fragen des Zugangs für alle jene MitarbeiterInnen, die unterwegs sind und als herausstechende Zielgruppe eines Webmagazins gelten.
5. Natürlich können die Inhalte eines Webmagazins zum Beispiel auf einem Server stehen, zu dem die MitarbeiterInnen mithilfe einer Mitarbeiter-App gelenkt werden. Derartige Lösungen sind schön für die Liga der Großunternehmen mit zig-tausend MitarbeiterInnen. Für mittelständische Unternehmen sind solche Ansätze aus Kostengründen nicht geeignet. Und bei den Großunternehmen können dann zusätzlich Überlegungen wie – „Die MitarbeiterInnen sind an die gedruckte Mitarbeiterzeitschrift gewöhnt, sie mögen sie ganz einfach.“ auch noch eine Rolle spielen.
6. Last, but not least, noch einmal eine Lanze für Webmagazine: Die Art, wie User hier Informationen aufnehmen, ist eine andere als bei Printmedien. Bilder, Videos, Links spielen eine sehr starke Rolle neben guten, überzeugenden Texten. Der „Spaßfaktor“ ist also schon ein besonderer. Doch Spaß allein ist oft zu wenig.