In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.
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Kulturwandel in der Internen Kommunikation
Digitale Medien und Social Intranet charakterisieren in Zukunft die Interne Unternehmenskommunikation und läuten einen Kulturwandel ein.
Wissensmanagement, Interaktivität, Aktualität, Kooperation über Grenzen hinweg – das waren die Themen, wonach sich die Verantwortlichen der Internen Kommunikation seit Jahrzehnten bemühten. Jetzt ist die Lösung dieser Fragestellungen leicht möglich: mit Social Intranet und digitalen Medien.
Doch halt! Ganz so einfach ist die Sache doch nicht! Denn mit der Einführung der neuen technischen Kommunikationsmöglichkeiten geht ein Kulturwandel einher. Wer seinen MitarbeiterInnen zugesteht via Social Intranet – also zum Beispiel Yammer oder SharePoint - Wissen auszutauschen und Projekte voranzutreiben, sagt auch Ja zu mehr Offenheit und Verantwortung bei den MitarbeiterInnen. Die neue Form der Kommunikation schafft Führungsstil von oben nach unten ab und führt den Austausch auf Augenhöhe ein. Das macht Angst. Nicht nur weil es neu und unbekannt ist, sondern weil damit – für die Führungskräfte – vermeintlich Machtverlust und Mangel an Kontrolle einhergeht.
Begleitmaßnahmen helfen
Wie diesen verständlichen Ängsten begegnen? Am besten, indem man die Einführung neuer digitaler Kommunikationsformen wie ein Veränderungsprojekt behandelt und mit Begleitmaßnahmen unterstützt. Das bedeutet: Information bei allen Beteiligten und Mitsprache der MitarbeiterInnen von Anbeginn an. Und klare transparente Prozesse für alle: mit Ziel-Definition, Erstellen von Kommunikationsregeln, Installieren von Monitoring und Ernennen eines verantwortlichen Kommunikationsteams.
Nicht genug damit: Sollen die neuen Möglichkeiten der Kommunikation wirklich von allen MitarbeiterInnen übernommen und „gelebt“ werden, braucht es laufende Begleitmaßnahmen: am besten interaktive Projekte, die die neuen Kommunikationsmedien mit einbinden. Wettbewerbe oder Gewinnspiele können sich dabei eignen. Und natürlich darf Lob für das Engagement der MitarbeiterInnen nicht fehlen – mündlich und schriftlich.
Face-to-Face mit neuer Qualität
Die neue Form des Kommunizierens auf Augenhöhe wirkt sich auch auf den mündlichen Informationsaustausch aus. Hier gilt es ebenso Ziele und Regeln zu vereinbaren. Umso mehr als die Bedeutung von Face-to-Face-Kommunikation angesichts zunehmender digitaler Kommunikation immer wichtiger wird.
Bewährte Beispiele können als Vorbild dienen: Im Motoren- und Getriebewerk Wien-Aspern – Opel Wien – gibt es seit der Gründung im Jahr 1982 eine sehr offene Kommunikationskultur. Was dahinter steht, ist einerseits eine Teamorganisation, bei der die Teammitglieder ihre Teamsprecher selber wählen und auch sonst vieles eigenständig entscheiden, andererseits ritualisierte Meeting-Abfolgen, die den geordneten Produktionsablauf gewährleisten. Hinzu kommen noch Meetings, die dem offenen Informationsaustausch über alle Hierarchien hinweg dienen: Dialogue Meetings mit dem Generaldirektor, Meister-Frühstücke mit dem Generaldirektor u.s.f.
Als gegensätzliches Beispiel kann Microsoft Österreich dienen: Wer das Bürogebäude betritt, erkennt anhand der zahlreichen, liebevoll unterschiedlich ausgestalteten Meeting-Räume sofort, dass Besprechungen einen sehr großen Stellenwert haben. Der Informationsaustausch via Yammer, OneNote, Sharepoint-Intranet hat unter anderem die Funktion, ausreichend Zeit und Möglichkeiten für persönlichen Meinungsaustausch zu schaffen. Wobei sich – dank Skype – Teilnehmer von überall her in die Besprechungen einschalten können.
Mitarbeiter-Beteiligung groß geschrieben
Durch die interaktiven Mitsprache-Möglichkeiten der MitarbeiterInnen bekommt Mitarbeiter-Beteiligung einen immer größeren Stellenwert. Sei es in Bezug auf ihr Ideenpotenzial oder sei es bei neuen Formen des innerbetrieblichen Wettbewerbs, die mithilfe von Gamification-Elementen attraktiv gestaltet werden können.
Summa summarum gilt: Je mehr die MitarbeiterInnen mitreden, mitgestalten und ihre Ideen einbringen können, umso motivierter sind sie.