In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.
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Face-to-Face hat viele Gesichter
Events, Frage-Antwort-Runden, Meetings, Round Tables ... - Der Stellenwert von Face-to-Face-Kommunikation in Unternehmen steigt.
Moderne digitale Kommunikation in Unternehmen verändert die Arbeitswelt: MitarbeiterInnen können interaktiv gemeinsam an Projekten arbeiten und Ideen einbringen, Teamwork gewinnt gegenüber der Führungskommunikation von oben nach unten die Oberhand. Gleichzeitig bekommt Face-to-Face-Kommunikation einen immer größeren Stellenwert.
Beispiel Microsoft
Ein Beispiel gefällig? In der Wiener Microsoft-Zentrale gibt es eine Vielzahl von Besprechungsräumen, die mit ihrer individuellen Ausgestaltung das geeignete Ambiente für Meetings bieten. Der dafür notwendige Platz wurde durch den Verzicht auf individuelle Arbeitsplätze geschaffen – die meisten MitarbeiterInnen bei Microsoft haben keinen eigenen Arbeitsplatz, arbeiten oft von Zuhause oder anderen Plätzen aus. Tools wie Yammer, OneNote, SharePoint u.s.f. machen das möglich. Die Bedeutung von persönlichen Besprechungen wird noch einmal mehr durch die Möglichkeit unterstrichen, dass externe Teilnehmer sich in jeden Besprechungsraum via Skype zuschalten können. Vergleiche dazu: https://www.microsoft.com/de-at/unserunternehmen/das-neue-arbeiten/
Beispiel Opel Wien
Teamwork und Kommunikation auf Augenhöhe gehören auch zu den Erfolgsrezepten der Automobilindustrie. Voraussetzung dafür ist eine gelebte Teamorganisation, wie sie zum Beispiel im GM/Opel-Motoren- und Getriebewerk in Wien-Aspern schon anlässlich der Gründung im Jahr 1982 eingeführt wurde. Zahlreiche regelmäßig abgehaltene Besprechungen garantieren das Funktionieren der Produktion.
Daneben sind wesentliche Säulen der Internen Kommunikation quartalsweise abgehaltene Informationsveranstaltungen für Koordinatoren, Meister und Teamsprecher – abgesehen von Werksmeetings, Qualitätsstehungen, Abteilungsmeetings – sowie Meisterfrühstückstreffen mit dem Generaldirektor oder Dialogrunden, in denen jeder/jede MitarbeiterIn seine Meinung äußern kann – die dann offen und wertschätzend diskutiert wird.
Feiern ist auch manchmal angesagt: Wenn es Fertigungsjubiläen oder andere Jubiläen gibt. Für MitarbeiterInnen und Familienangehörige sind Tage der offenen Tür bzw. Familientage, an denen das Werk für hunderte Besucher seine Pforten öffnet, stets ein Höhepunkt.
Beispiel Flughafen Wien
Am Flughafen Wien steht hinter einer Fülle von Face-to-Face-Maßnahmen einerseits der Wunsch auch die MitarbeiterInnen der Flugzeug-Abfertigung (rund 50 Prozent der gesamten Belegschaft) in die Interne Kommunikation mit einzubinden, andererseits authentische Kommunikation auf Augenhöhe zu signalisieren. Deshalb gibt es alljährlich im Herbst ein großes Mitarbeiterfest und zu Weihnachten „Weihnachtsdörfer“ sowie als Aktion „Mittendrin“ die Möglichkeit anderen Abteilungen Kennenlern-Besuche abzustatten.
Viermal jährlich lädt der Vorstand die MitarbeiterInnen unter dem Motto „Nachgefragt“ zu Frage-Antwort-Stunden. Die Ergebnisse von Mitarbeiter-Umfragen werden in Informationsveranstaltungen für die Führungskräfte, für alle MitarbeiterInnen und in einzelnen Informationsgesprächen in den Bereichen kommuniziert. Als 2013 eine neue Unternehmensvision definiert und ausgerollt wurde, wurde diese in neun Großveranstaltungen mit etwa 200 bis 300 MitarbeiterInnen pro Event vorgestellt.
Qualitätskriterin für Face-to-Face-Kommunikation
Die drei Beispiele lassen erkennen, dass Face-to-Face-Kommunikation in sehr wesentlichem Maße Ausdruck der Unternehmenskultur und der jeweiligen Unternehmensgegebenheiten ist. Die Qualitätskriterien bleiben die gleichen:
1. MitarbeiterInnen sollten die Möglichkeit haben nachzufragen – die Begegnung mit dem Management sollte dabei auf Augenhöhe und wertschätzend passieren.
2. Teamwork ohne Face-to-Face-Kommunikation geht nicht – die äußeren Rahmenbedingungen dafür gilt es zu schaffen; organisatorisch, technisch.
3. Erfolge gehören gefeiert; und zwar gemeinsam – das macht die MitarbeiterInnen stolz auf ihr Unternehmen und ihre Arbeit und stärkt das Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen sowie den Gruppenzusammenhalt der MitarbeiterInnen untereinander.